Architektur

Gerade die indische Architektur spiegelt in besonderer Weise die Vielfalt der in Indien beheimateten Kulturen wieder.

Die ältesten Relikte stammen noch aus der Induskultur (2000 v. Chr.). Als Baustoff wurde damals überwiegend Holz oder Lehm verwendet. Neben einigen anderen findet man heute vor allen Dingen buddhistische, hinduistische und islamische Bauten.

Aus diesem Grund bezeichnet man die indische Architektur auch als Sakralarchitektur, d.h. eine Architektur, welche hauptsächlich durch die verschiedenen Religionen geprägt wurde.

Geschichtlich kann die Architektur Indiens in drei Phasen eingeteilt werden. Bis zum 6. Jahrhundert wurde sie in erster Linie durch den Buddhismus geprägt. Neben buddhistischen Stupas, entstanden überwiegend große Kloster, wie in den Höhlen von Ajanta und Ellora.

Ab dem 7. Jahrhundert wurden mit der Gründung der Regionalreiche fast ausschließlich hinduistische Bauten, z.B. die heute bekannten Tempel und Paläste entworfen. Bekannte hinduistische Bauwerke sind der Mukteshvara-Tempel in Bhubaneswar, der Sonnentempel von Konark, der Brihadisvara-Tempel oder der Minakshi-Tempel. In Hampi sind zudem einige Sakral- und Profanrelikte erhalten.

Ab dem 12. Jahrhundert entstanden dann hauptsächlich islamische Bauten, z.B. Moscheen, Grabdenkmäler und Paläste. Die islamische Architektur hat einige der bedeutendsten Bauwerke Indiens hervorgebracht, wie z.B. das Taj Mahal in Agra oder die prunkvollen Paläste von Fatehpur Sikri.

Während der Kolonisation durch die Briten wurden überwiegend an der europäischen Architektur orientierte Werke geschaffen. Seit der Unabhängigkeit wurden nur noch wenige große Projekte, wie z.B. Bahai-Tempel in Delhi gebaut.