Bevölkerung

Indien ist mit fast 1,2 Milliarden Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde.

Jeder fünfte Mensch ist demnach Inder. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines indischen Mannes beträgt 63 Jahre. Frauen werden geringfügig älter. Das durchschnittliche Alter eines Inders liegt bei 25 Jahren. Der größere Teil der indischen Bevölkerung ist männlich. Auf 100 Männer kommen nur 93 Frauen.

Die Bevölkerungsdichte Indiens beträgt 329 Einwohner je km² (Deutschland: 231 je km²). Die Verteilung der Einwohner ist jedoch sehr unterschiedlich. Während z.B. die Region um den Himalaja oder Berggegenden im Nordosten des Landes kaum besiedelt sich, herrscht vor allen Dingen in den Ballungszentren und in den fruchtbaren Gegenden des Landes eine hohe Bevölkerungsdichte.
Allein die Stadt Mumbai hat mehr als 20 Millionen Einwohner. Drei Viertel der Einwohner Indiens leben jedoch noch auf dem Land. Aufgrund der immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen kommt es zu einer vermehrten Abwanderung in die Städte. In Folge dieser Urbanisierung hat Indien heute 34 Städte mit mehr als einer Millionen Einwohnern.

Etwa 70 % der Bevölkerung Indiens sind Indoarier, während 26 % zu den hauptsächlich im Süden des Landes lebenden Draviden gehören. Die restlichen 4 % verteilen sich auf kleinere Völker, welche vor allen Dingen im Nordosten bzw. Osten des Landes angesiedelt sind.

Während im Norden hauptsächlich hellhäutige Indiden leben, trifft man im Süden in erster Linie die Melaniden (Schwarzinder). Die meisten Bergvölker der Region um den Himalaja gehören dagegen zu den Mongoliden. Darüber hinaus gibt es noch ca. 80 Millionen Divasi, die eigentlichen Ureinwohner Indiens. Insgesamt gibt es weit mehr als 500 verschiedene Stämme (Schedulded Tribes), z.B. die Naga, Mizo und Bodo oder Assamesen.

Die Mehrheit der Bevölkerung Indiens ist sehr arm und lebt vom Reisanbau, von Ackerbau und Viehzucht. Weit mehr als ein Viertel der Bevölkerung hat nicht genügend Geld, um sich ausreichend zu ernähren. Die Folgen sind Unterernährung und Mangelerscheinungen. Gerade auf dem Land ist Kinderarbeit an der Tagesordnung, da das Einkommen vieler Familien nicht zum Überleben ausreicht. Viele Bauer verkaufen nicht nur ihr Land, sondern auch ihre Dienstleistungen.
Diese so genannte Schuldknechtschaft ist ein großes Problem bei der Bekämpfung der Armut. Die oft untragbaren Lebensbedingungen veranlassen viele auf dem Land lebenden Menschen zur Abwanderung in die Städte. Lange schon sind die Metropolen des Landes nicht mehr in der Lage, die großen Zufluchtsströme aufzunehmen. Ein Drittel der Einwohner der Metropolen lebt daher in Elendsvierteln.